Die Phasen des beruflichen Burnouts – wie man sie erkennt?
Laut dem Psychologen Viktor Frankl kann man das berufliche Burnout als eine berufliche Depression bezeichnen. Sie tritt dann ein, wenn der Mitarbeiter die Diskrepanz dessen was er macht und der Effekte seiner Tätigkeit mit dem was er gerne machen würde und mit der Bedeutung, die er in seiner Arbeit finden möchte, spürt.
Wie verläuft das berufliche Burnout?
1. Die Phase des physischen und emotionalen Ausgebranntseins
In dieser Phase macht sich das Burnout hauptsächlich in der Ermüdung und im allgemeinen „Zerschlagensein“ des Organismus bemerkbar. Es treten Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, Schlaflosigkeit oder übermäßige Schläfrigkeit, Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit auf. Die Person, bei der das Burnout beginnt hat eine verminderte Motorik außerhalb der Arbeit – sie hat schon keine Kraft und Lust für irgendetwas anderes.
2. Die Phase des Zweifels und die Scham
Zu den vorangegangenen Anzeichen kommen neue hinzu – psychologische. Sie bestehen in dem Rückgang der Engagiertheit in die auszuführenden Tätigkeiten.
3. Die Phase des Zynismus
Das ist nichts anderes als eine Entmenschlichung der Arbeitsumgebung – alle Mitarbeiter verlieren an Autorität. Der Mitarbeiter distanziert sich von dem Rest des Teams, nörgelt und sieht nur negative Momente der Situation. Er kann auch argwöhnisch gegenüber den anderen werden.
Angesichts dessen, dass eine solche Haltung sich auf die Art und Weise der Erfüllung der Pflichten und auf die Beziehungen im Team auswirkt, fängt ein solcher Mitarbeiter an, sich “zensiert” vorzukommen. Die Versuche, mit ihm zu sprechen und ihn zu disziplinieren nimmt er als eine Bedrohung wahr.
4. Die Phase des Nachgebens
Dies ist die letzte Phase des Burnouts. Sie ist insofern gefährlich, als sie an dem aktuellen Arbeitsplatz praktisch nicht mehr zu bewältigen ist. Sie zeichnet sich aus durch das Gefühl des Fehlens eines Ziels in der Arbeit, der Hoffnungslosigkeit, der Niederlage. Gleichzeitig ist eine solche Person so müde, frustriert und von der Minderwertigkeit ihrer Kompetenzen überzeugt, dass sie Angst hat, die Arbeit zu verlassen. Charakteristisch ist hier das Denken an seine Karriere und Arbeit als an eine ausgangslose Situation – es scheint unmöglich zu sein bei der Arbeit zu bleiben und mit Freude zu arbeiten; und gleichzeitig erscheint das Verlassen der Arbeit als genauso irreal. Eine ausgebrannte Person hat Angst, dass sie keine Arbeit findet, dass es überall genauso hoffnungslos sein wird und dass sie keine Kraft für den Aufbau und die Entwicklung ihrer Karriere haben wird.
Diese Phase ist gefährlich für den gesamten physisch-psychischen Zustand der Person und kann tiefere Nervenzustände und Depressionen zur Folge haben, die die Hilfe eines Therapeuten erforderlich machen werden.